Das Schicksal der Weine Venetiens ist jenes, zu reisen und ihren Ruf weit über die Landesgrenzen hinaus zu tragen. Bereits im Mittelalter liefen die Schiffe der Händler der Serenissima voll mit Wein beladen im Hafen von Venedig aus, um ihre Reise in Richtung der Märkte des Mittleren Ostens, Asiens und Europas anzutreten. Heute wie damals erreicht der Qualitätswein aus Venetien Liebhaber auf allen Kontinenten. Das bestätigt der konstante Anstieg der Exportzahlen, der dazu geführt hat, dass der Auslandsmarkt heute fast drei Viertel der venetischen D.O.C.-Weine absorbiert. Auf nationaler Ebene ist Venetien Spitzenreiter in der Weinproduktion: Die Region führt die Rangliste noch vor Apulien und Sizilien an und deckt allein fast 20 Prozent der italienischen D.O.C.-Weine ab. Eine Spitzenstellung, die tief in der Tradition verwurzelt ist und dank dem kontinuierlichen Streben nach Qualität – vom Weinberg bis auf den Tisch – Jahr für Jahr gestärkt wird. Sie entsteht zwischen den Rebzeilen, reift in den Weinkellern heran und vollendet ihre Reise auf dem Tisch, am besten in Begleitung typischer Gerichte und lokaler Produkte. Die Weinherstellung ist keine reine Produktionstätigkeit, sondern ein Prozess, der auf der Kenntnis des Landes, der Rebstöcke und Trauben sowie ihrer organoleptischen Eigenschaften basiert. Der Reifeprozess wird Schritt für Schritt verfolgt, von der Auswahl der Rebsorten über die Pflanzenschutzbehandlungen bis hin zur Weinlese. Anschließend gilt das Augenmerk den Gär-, Reife- und Ausbautechniken oder aber der Schaumweinbereitung sowie dem Abfüllen in Flaschen. Die Tatsache, dass der venetische Wein bereits seit mindestens einem Jahrtausend gehandelt wird und sich während dieser Zeit immer wieder mit den ständig wechselnden Anforderungen und Bedingungen des Marktes auseinandersetzen musste, hat die Produzenten dazu gebracht, kontinuierlich Forschung und Innovation zu betreiben. Nur so konnte das Qualitätsniveau bis heute hochgehalten und die Verbindung zum Territorium aufrechterhalten werden. Eine Arbeit, die keine Pause kennt und an der Agrarbetriebe, Genossenschaften, Weinkeller, Schutzkonsortien und alle jenen beteiligt sind, die dazu beitragen, dass dieses Produkt eines der Aushängeschilder unseres Lebensmittelsektors ist. Der erste große Vorzug bleibt die Vielfalt, die von Weiß- und Rotweinen über Schaumweine bis hin zu Meditationsweinen reicht und auch einige Nischenprodukte umfasst, die bei Kennern stark begehrt sind. Sie alle haben das Bestreben gemein, die Eigenschaften, Düfte und Aromen ihres Ursprungsgebiets zu erhalten und ins Gedächtnis zu rufen.